Computer-Eigenbau 1965

 

Nach meiner Meisterprüfung hatte ich die Aufgabe 20 Lehrlinge zu Rundfunk- und Fernsehtechnikern

"Grundlagenforschung":

Erste Studien zur Machbarkeit und Materialbedarf.

auszubilden.  In diesem Rahmen entstand nebenher das Projekt "Tourenplanungs-Computer".

 

Da es zu der Zeit noch keine allgemein zugänglichen Computer gab, konstruierte ich einen mechanisch speichernden Computer auf Basis von Drehwählern der Bundespost.

 

Er war in der Lage, die gesamte Tourenplanung der Hamburger Filiale des "Neckermann-Kundendienstes" (TKD) zu verwalten und zu planen.

Das waren tägliche Reparatur-Touren von  10 Fernsehtechnikern

(á 9 Kunden), 10 Elektrotouren,  5 Antennentouren, und weitere

5 Touren für Nähmaschineninstandsetzung und Ähnliches.

Das alles konnte er terminlich 2 Wochen im Voraus planen.

Leider war damit auch ein Arbeitsplatz wegrationalisiert. Glücklicherweise fand die Mitarbeiterin jedoch im angeschlossenen Kaufhaus eine sehr interessante Aufgabe.

Die beiden Monitore, die Bedientastatur und Auftragsablage wurden natürlich auch selbst hergestellt.

Zwei Telefonisten nahmen die Aufträge telefonisch an. Mit zwei Tastendrucken wurde der Stadtteil des Kunden sowie der Grund (Fernseher defekt usw.) eingegeben und sodann zeigte der Computer den nächstmöglichen Termin an. Selbstverständlich konnte auch irgendein anderer Termin gewählt werden,

der Computer merkte sich diesen dann.

Links: die "Programmierebene": Die Sonn- und Feiertage, sowie Urlaubszeiten der Techniker mussten frühzeitig per Steck-Programmierung registriert werden, damit dann keine Termine vergeben wurden.

Rechts: Die zweite Ebene der Speicherrelais. Dahinter befand sich eine dritte Ebene. Sie konnten zu Reparaturzwecken herausgeklappt werden.

Die Lehrlinge bei der Arbeit

1.+2. Ebene vom Computerschrank

Vorbereitung der Drehwähler